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14.
März 2009
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Die
letzten
Tage war
ich so richtig faul. Das Wetter war auch ungemütlich und
unbeständig. Die nächsten Tage soll laut Yahoo-Wetter
die
Sonne scheinen. Es stimmt. Heute scheint die Sonne, es weht allerdings
ein kühler Wind. Ich beschließe daher ins Binnenland
zu
gehen, auf nach Skorpiona.
Das
sind Hin und zurück ca. 10 km.
Das war eine gute Idee, denn Bäume und Büsche halten
den
kühlen Wind ab. Nach einigen Metern ziehe ich meine
Wetterjacke
aus. Es ist zu warm.
Die Oliven-Ernte
im Februar
habe ich leider verpasst. Das Wetter war
schlecht und ich hatte nur kleinere Spaziergänge unternommen.
Auf
der rechten Seite des Weges sehe ich einen Olivenhain, deren
Bäume
nach der Ernte stark beschnitten worden sind, damit die Bäume
in zwei
Jahren wieder gut tragen. Die Erde wurde aufgelockert und
gedüngt.
Eigentlich ist so ein starker Beschnitt nicht notwendig, wenn
regelmäßig, wie wir es auch von unseren
Obstbäumen
kennen, die Zweige schon bei jungen Bäumen
zurückgeschnitten
werden. Die Bauern mit kleineren Olivenhainen machen es hier auch so.
Für Groß-Bauern ist es wohl zu aufwendig.
Das Ernten der Oliven ist, wie die Ernte von Weintrauben, vorsichtige
Handarbeit. Die Oliven dürfen nicht beschädigt
werden, damit
das wertvolle Öl nicht entweichen kann. Nur einwandfreie
Oliven
werden verarbeitet.
Nach der Ernte werden die Netze, die unter den Bäumen liegen
und
das Ernten erleichtern wieder fortgeräumt.

Hier hat ein Bauer die Netze einfach auf einem Olivenbaum geparkt.
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Bis
Faskomilia
kenne
ich den Weg schon. Ich kann mich gar nicht satt sehen an den
blühenden Wiesen und Wegrändern. Auf sumpfigem Boden
wachsen
dunkelrote Gräser, die nach der Blüte
wolligweiße
Samenstände bilden. Ab und zu ein blühender
Kirschbaum.
Skorpiona
ist wesentlich
größer als Faskomilia. Ich gehe durch den Ort und
sehe einen
Imker, der in seinem Vorgarten einige Bienenhäuser stehen hat.
Ich
grüße ihn freundlich und er spricht mich auf Deutsch
an. Es
interessiert mich, was er gerade mit den Bienen macht und ich frage ihn.
Er erzählt mir, dass es die letzte Zeit viel geregnet hat und
er
daher die Bienen zusätzlich mit Zuckerwasser füttert.
Mischung:
1 Teil Wasser, 1 Teil Zucker
Außerdem erfahre ich, dass er einige Zeit in Wuppertal gelebt
hat und jetzt
Pastor von Skorpiona ist. Ich muss schmunzeln, aus Wuppertal kommen
also alle Griechen ...
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Langsam
schlendere
ich weiter durch den idyllischen Ort. In einem
anderen Garten entdecke ich Hühner, die sich in Erdmulden
kuscheln.
Die Straße schlängelt sich durch den Ort den Berg
hinauf. An
einer
Stelle habe ich eine schöne Aussicht auf Plataria und das
Meer. Am
Horizont ist die Insel Korfu zu sehen.
Links im Bild ist der Berg
Vrochonas
zu sehen, rechts der Berg
Tsuka.
Eingekuschelt zwischen den Bergen liegt Plataria, dessen Meeres-Bucht
durch die Insel Korfu zusätzlich geschützt ist. Eine
ideale
Bucht für Segel-Anfänger.
Das
Ende des
Ortes
ist erreicht, ich habe jedoch Lust noch weiter hoch zu gehen. Schafe
weiden am Hang und wenige Meter weiter steht einsam ein Pferd, das an
einem langen Seil festgebunden ist. Ich bleibe stehen und beobachte das
Pferd. Es kommt neugierig auf mich zu. Wir unterhalten uns ein wenig.
Es fragt mich, ob ich auch ein wenig von dem zarten grünen
Gras
oder eine der wohlschmeckenden lila Blumen möchte. Ich lehne
freundlich ab und verabschiede mich.
Weiter oben entdecke ich eine kleine Kapelle, vor der eine Bank steht.
Dort setze ich mich hin und genieße die schöne
Aussicht. Ein
Glockenseil hängt verführerisch vor meinen Augen. Am
liebsten
würde ich vor lauter Freude die Glocken läuten, doch
das
lasse ich lieber sein.
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Auf dem Rückweg sehe ich in Faskomilia einen Kirschbaum, in
dem
eine Schaukel hängt. Eigentlich nichts
ungewöhnliches, bis
auf den Sitz der Schaukel. Es ist eine Getränkekiste von
Coca-Cola.
Nach 4 1/2 Stunden bin ich wieder zuhause. Ich ziehe mir kurze Hosen
und ein luftiges
T-Shirt an und setze mich mit einem neuen Roman nach
draußen auf die Sonnen-Liege. |
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