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18. Januar
2009


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Mein
Rucksack ist gepackt, zwei Wurstbrote, ein paar Kekse und eine Flasche
Wasser. Um 9.30 Uhr kommt Barbara mit ihrem Auto, wir wollen nach
Vrachona
wandern. Es ist noch Jemand dabei, ein Franzose, er heißt
Jean.
Barbara fährt los in Richtung Sivota.
Mir fällt nach ein paar
hundert Metern ein, dass ich den Foto-Apparat vergessen habe. Sie
fährt netterweise zurück, ich hole schnell die Kamera
und weiter
gehts.
Nach ca. 3 km führt links von der
Küstenstraße ein Weg
auf den Berg Vrachonas,
dort
biegt Barbara ein und fährt den Berg hoch bis
zu einer Stelle, wo sie den Wagen parken will.
Bereits hier haben wir eine schöne Aussicht auf das Meer. Die
Sonne scheint, es ist noch etwas frisch um diese Tageszeit und ein
leichter Dunstschleier hängt über dem Meer.
Insel
im Dunstschleier
Eine
geraume Weile geht es bergauf, immer wieder bleiben wir stehen, denn
links in nördlicher Richtung blicken wir auf mehrere
Gebirgszüge und in das
Tal von
Plataria; rechts von uns in
südlicher Richtung sehen wir Berge, Täler und vor
allem die
malerische Küste von Sivota.
Die Unterhaltung zwischen Barbara, Jean und mir verläuft recht
witzig.
Alle drei können wir nicht perfekt Englisch. Am Anfang spricht
Barbara mit mir Deutsch und übersetzt auch noch Einiges, was
Jean
in englischer Sprache erzählt, in Deutsch. Sie redet also
doppelt
so viel. Ich weise sie darauf hin, dass ich gut englisch verstehen kann
und dass es wohl netter ist, wenn wir nur Englisch sprechen, dann
bekommt auch Jean etwas von unseren Gesprächen mit. Wenn
entsprechende Vokabeln fehlen, versuchen wir es mit Händen
und Füßen oder malen Bilder in den Sand.
Barbara bleibt jedesmal stehen, wenn sie etwas genauer
erklären
will und so kommen wir nur langsam voran.
Jean erzählt mir, dass er von Marseille mit dem Segelschiff
nach
Plataria gesegelt ist und unterwegs die Inseln von Italien besucht hat.
Er will einige Monate in Plataria bleiben. Sein
Traum ist es, mal über den Atlantik nach Panama zu segeln. Er
hat
ein Fernglas dabei, erklärt uns, wie die Inseln
heißen
und macht uns auf die Küste von Italien aufmerksam.
Nach etwa zwei Stunden sehen wir die ersten Ruinen des alten Bergdorfes
Vrachona.
Einige sind wieder aufgebaut und bewohnbar gemacht worden. Schafe
grasen am Berghang. Strom gibt es hier oben nicht. Es sind keine
Strom-Masten zu sehen.
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Schön
anzusehen sind einzelne uralte Eichen zwischen den Ruinen. Es sind Stein- und
Korkeichen. Solche Blätter und Früchte
habe ich
noch nie gesehen.
Die grauen Steine der Ruinen bestehen aus Muschel-Kalk. Nur die
äußere
Schicht sieht
grau aus. An den Bruchstellen erkennt man rötliche Schichten,
die
auf Eisen-Gehalt hinweisen.
Zwischen
den alten Ruinen liegt ein bewohnter Hof. Drei große
Hunde bellen laut, kommen auf uns zu, verunsichern Skywalker.
Barbara nimmt ihn
vorsichtshalber an die Leine.
Das kleine Hoch-Tal gipfelt in einen Berg, auf dem eine kleine Kirche
steht.
Im Innenhof sind etliche Schafe eingesperrt, sie blicken neugierig in
unsere Richtung. Auf der Anhöhe legen wir eine kleine Pause
ein, essen was, trinken und rauchen eine Zigarette.
Auf dem Rückweg kommen wir etwas flotter voran,
genießen die
wunderbare Aussicht und die Sonne, die langsam hinter einigen Wolken
verschwindet. Wir haben auf unserer Wanderung Glück
mit dem Wetter gehabt.
In Plataria suchen wir eine Taverne auf, sitzen noch lange zusammen,
trinken Bier, unterhalten uns. Was nicht verstanden wird, wird
aufgezeichnet ... doch es ist gar nicht so einfach eine Salat-Gurke so
zu zeichnen, damit Jean erkennt, um was es sich da handelt ... was
heißt Gurke auf Englisch?
Selbst wenn wir es wüssten - kann Jean das verstehen, kennt er
die
Vokabel? Als der Salat gebracht wird, zeige ich auf die Gurkenscheiben,
jetzt versteht er. |
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