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31.
Dezember 2008
Ein frohes
glückliches
2009
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Bei
meinem morgendlichen Einkauf entdecke ich einen Fischkutter und
beschließe Fisch zu kaufen. Ich reiche dem Fischer 5 Euro und
sage einfach nur "Fisch". Er füllt einen Beutel mit Fisch und
ich
staune, als er den Beutel auf die Waage stellt - 2 kg Fisch! Viel zu
viel für 1 Person.
Um die Mittagszeit stelle ich meinen elektrischen Tisch-Grill nach
draußen auf die Terrasse - die Sonne scheint -
bereite
alles vor. Vor ein paar Tagen habe ich ein Glas mit Olivenöl,
Knoblauch, Paprika, Schafskäse und frischen Kräutern
gefüllt. Mit dem Öl aus diesem Glas bestreiche ich
ein paar
Weißbrot-Scheiben, die ich dann auch grillen werde. Stelle
den
Rotwein dazu.
In meinem Fischbeutel befinden sich kleine Goldbrassen,
größere Sardinen und ein paar Garnelen. Ich
entscheide mich,
die kleinen Goldbrassen so wie sie sind zu grillen und lege die
Garnelen dazu. Die großen Sardinen bewahre ich für
den
nächsten Tag auf.
Der Grill-Duft lockt die beiden Katzen an. Ich suche ein paar sehr
kleine frische Fische heraus und gebe sie den Katzen. Auch die Reste
der gegrillten Fische werfe ich ihnen zu. Es schmeckt lecker, besonders
die gegrillten Weißbrot-Scheiben. Der Rotwein schmeckt zu
gut,
nach drei Gläsern bin ich leicht beschwipst.
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Thymian

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Gegen
14.00 klingelt das Handy, es ist Barbara. Sie will in die Berge in
Richtung Skorpiona, ob ich mit will. Na, klar. Wann? -
Sofort!
So schnell wie möglich trage ich Grill und Geschirr in die
Küche. Ziehe die Wanderschuhe an und vorsichtshalber meine
Wetterjacke.
Wir fahren die Straße nach Skorpiona,
die irgendwann einfach
endet.
Dort parken wir das Auto und gehen einen Weg, der nach oben in die
Berge führt. Erfreuen uns an den Blumen und Kräutern.
Barbara
meint, dass das, was ich als Thymian identifiziere, Majoran ist. Ich
hatte im Internet recherchiert und dort ein Foto von einer
Thymian-Pflanze gesehen. Barbara besteht darauf, dass es Majoran ist.
Ich werde das noch mal überprüfen.
Es ist schon 16.00 Uhr. Die Sonne und die feuchte Luft
tauchen
Berge und Täler in ein sanftes Licht. Der Rotwein in meinem
Körper ist abgebaut, ich bin wieder topfit.

Barbara hat einen Wanderstab dabei um Skywalker notfalls vor fremden
Hunden zu beschützen.
Diese Jahreszeit ist ideal
um in der Wildnis zu wandern, da die Schlangen hoffentlich
Winterschlaf halten.
Auf dem Weg zurück genießen wir die Aussicht und
finden noch
ein paar schöne Kristalle.
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Für
den Abend hat Barbara Plätze für uns in einer
Fisch-Taverne
reserviert, dort wollen wir ins neue Jahr hinein feiern. Es kostet 15
Euro Eintritt, doch es gibt Live-Musik und wir hoffen, dass entweder
Getränke oder etwas zu essen im Eintrittsgeld enthalten sind.
Um 21.30 Uhr betreten wir den großen Saal der Taverne. Auf
den
Tischen liegen weiße Tischdecken und die Stühle sind
mit
weißen Hussen bezogen. Vor der Bühne, wo die Musiker
mit
ihren Instrumenten (Bouzuki, Mandoline, Klarinette und Schlagzeug)
schon Platz genommen haben, ist eine große
Tanzfläche.
Wir legen dem Kellner unsere Eintrittskarte vor und erhalten
dafür
ein umfangreiches Essen: Rindfleisch, Pommes, Weißkrautsalat,
Schafskäse, Soure-Creme, gefüllte
Blätterteigtaschen und
reichlich frisches Brot. Die Getränke müssen extra
bezahlt
werden und wir bestellen eine Flasche Weißwein und Wasser.
Ein Geistlicher und die Gastwirtin begrüßen die
Gäste
und wünschen uns Glück. (Barbara versteht etwas
Griechisch)
In Griechenland wird nicht nur für das neue Jahr sondern
für
die kommenden Jahre Glück gewünscht. Ist doch auch
viel
logischer.
Die Musiker spielen traditionelle griechische Musik. Sie spielen gut
und die beiden Sänger, die sich abwechseln, haben
schöne
Stimmen.
Der Geistliche und die Gastwirtin fordern zum Tanzen auf, ein paar
Wenige gesellen sich dazu und sie tanzen Sirtaki, jedenfalls sieht es
so aus, ich kenne die traditionellen Tänze nicht. Meine
Füße unter dem Tisch tanzen mit, irgendwann vor
langer Zeit
habe ich mal Sirtaki tanzen gelernt. Zigarettenqualm hängt
schwer
in der Luft.
Um 24.00 Uhr geht plötzlich das Licht aus und die Leute stehen
von
ihren Stühlen auf, umarmen, küssen sich. Das tun wir
beide
auch. Das Licht geht wieder an und die Musiker spielen weiter.
Längst haben wir Panagiotis und Louisa aus dem "Dream" gesehen
und
gehen jetzt dort hin um Ihnen Glück zu wünschen. Bei
der
Gelegenheit frage ich Louisa, ob sie mir Sirtaki beibringt. Sie nimmt
meine Hand und wir schließen uns der Kette an. Ich schaue ein
wenig auf die Füße der Anderen und meine
Füße
erinnern sich wieder, ich tanze Sirtaki! Es bringt mir viel
Spaß,
die Leute sind alle fröhlich, das steckt an. Auch Barbara
traut
sich jetzt.
Sirtaki oder was es sonst für ein traditioneller Tanz ist, ist
sehr interessant. Die Führung der Kette wird gewechselt und
der
Letzte hält seine linke Hand auf den Rücken. Man kann
jederzeit mit einsteigen. Auch kleine Kinder sind mit dabei.
Ab und zu tanzt einer Solo. Dann stehen die Anderen um ihn (oder sie)
herum und klatschen dazu, feuern an. Es ist so, als ob kleine
Geschichten erzählt werden. Manchmal kniet Jemand
während des
Tanzes vor einer Frau. Auch Louisa traut sich ein Solo zu tanzen und
das sieht bei ihr wunderschön aus. Sie ist sehr zierlich, frei
in
ihren Bewegungen und lächelt bezaubernd dabei.
Die Musiker spielen ohne Pause den ganzen Abend bis so
ungefähr
2 Uhr. Die zweite Flasche Wein ist leer und Barbara und ich gehen recht
beschwipst nach Hause. Silvester in der Fremde aber nicht allein. Der
Abend war sehr nett.
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