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10. November
2008
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Nun
bin ich schon 3 Wochen hier. Bisher konnte ich jeden Morgen auf meiner
Terrasse frühstücken. Auch heute scheint die Sonne
wieder,
habe Lust nach dem Frühstück mal nach Parga zu fahren.
Um 11.30 Uhr fährt dort ein Bus hin. Vorsichtshalber stelle
ich
mich eine Viertelstunde eher an die Bushaltestelle, der Bus kommt
allerdings erst gegen 11.50 Uhr. Der Bus sieht neu aus und er hat sehr
bequeme Sitze. Für die Fahrt bezahle ich 4,10 Euro (35 km bis
Parga).
Ein paar ältere Frauen, alle schwarz gekleidet, sitzen in dem
Bus.
In Griechenland tragen die Witwen bis zu ihrem Lebensende
schwarz. Ein Sinnbild für Vergänglichkeit und
Todesnähe,
es wirkt düster auf mich.
Ich sehe aus dem Fenster auf die atemberaubende Landschaft, die
nach jeder Kurve anders aussieht, und die Strecke ist sehr kurvenreich
-
nirgendwo Leitplanken. Sanft gerundete Berge auf denen wie kleine
grüne Noppen
Olivenbäume zu sehen sind. Die schlanken dunkelgrünen
Zypressen bilden einen reizvollen Gegensatz. Dazwischen Wiesen, deren
Grün in der Sonne grüner als grün leuchtet.
Vorbei an
einem großen See
voller Seerosen, die um diese Jahreszeit verblüht sind; sie
verleihen dem Tal eine antike Aura, ich spüre einen Hauch
Götter-Dämmerung. Der Bus fährt ab und zu
von der
Hauptstraße in die kleinen Dörfer. Schulkinder
steigen ein
und aus.
Malerische Dörfer mit alten und modernen Häusern;
Gärten
mit Blumen und Gemüse.
Nach ca. 40 Minuten geht es langsam bergab. Die imposante
Küste
mit ihren aus dem Wasser ragenden Felsspitzen ist zu sehen.
Vielleicht kann ich diese Strecke mal mit Adorno mitfahren, dann werde
ich das alles fotografieren.
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Der
Bus hält in Parga neben einem Supermarkt. Ich muss nur ein
paar
Minuten bis zum Hafen gehen. Eine zauberhafte Meeres-Bucht liegt
vor mir.
Ich setze mich in ein Café, bestelle einen Cappuccino und
genieße die Sonne Griechenlands, die schöne Aussicht
und die
Musik, die dies alles stimmungsvoll untermalt. Es ist eine CD mit Musik
von Astor
Piazzolla, wie mir der Kellner sagte. Ich habe mir den Namen
aufgeschrieben, werde mir die CD kaufen.
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Anschließend
gehe ich durch die
schmalen Gassen
von Parga, die
sich den Berg hoch winden.
Irgendwann stehe ich vor dem Eingang einer alten Burg-Ruine. Von unten
hatte ich nur einen hohen Felsen gesehen, da die Sonne mich blendete.
Es ist eine sehr große Burg, die teilweise sogar bewohnt ist,
Gardinen und Pflanzen hinter den Fenstern deuten darauf hin.
Große Bäume spenden Schatten, da wo die Burgmauer
nicht mehr
erhalten ist, stehe ich am Abgrund, kein Geländer sichert ihn
ab.
Die Aussicht ist traumhaft.
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Ich
verlasse die Burg und strömere durch die alten Gassen in
nördlicher Richtung und gelange durch Zufall an eine Stelle,
von
der ich den rückwärtigen Felsen
mit der Burg "Erimokastro" sehen kann. Es ist eine alte
venezianische
Festung um ca. 1570 gebaut.
Mein Magen meldet sich, seit dem Frühstück habe
ich
nichts
mehr gegessen. Ich beschließe in das Café mit der
schönen
Musik zu gehen, um dort etwas zu essen. |
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